Chronischer Stress kann auch Auswirkungen auf das Immunsystem haben, indem es das Risiko für Erkrankungen erhöht. Stress kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, indem es den Blutdruck und den Cholesterinspiegel erhöht. Es kann auch das Risiko für Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose, erhöhen.
Dennoch; Stress ist ein natürlicher Teil des Lebens, aber chronischer Stress kann langfristige Auswirkungen auf das Gehirn haben. Stressreaktionen werden von den Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA-Achse) gesteuert, die Hormone wie Cortisol und Adrenalin freisetzt. Diese Hormone können kurzfristig hilfreich sein, um uns in Krisen oder Notsituationen zu helfen, aber wenn der Körper ständig unter Stress steht, kann dies langfristige Auswirkungen auf das Gehirn haben.
Mehrere Studie über die Wirkungen von Stress haben gezeigt, dass chronischer Stress die Hippocampusgröße verringern kann. Das ist ein wichtiger Teil des Gehirns, der für das Gedächtnis und Lernen verantwortlich ist. Stress kann auch das Wachstum neuer Nervenzellen im Hippocampus hemmen und das Risiko für die Entstehung von Depressionen und Angststörungen erhöhen.
Ein weiteres Problem, das durch chronischen Stress verursacht werden kann, ist die Veränderung des Amygdala, ein Teil des Gehirns, der für die Verarbeitung von Angst und Stressreaktionen verantwortlich ist. Eine vergrößerte Amygdala kann dazu führen, dass das Gehirn überempfindlich auf stressige Situationen reagiert und es schwieriger macht, Stress abzubauen. Diese Veränderungen geschehen schleichend und über viele Jahre hinweg kann es kaum bemerkt werden. Auch von den Betroffenen selbst nicht, bis sie dann sich mal bewusst machen, welche Situationen sie eher vermeiden, die sie früher ohne Probleme gemeistert haben. Oder, wenn ganz normale Alltagssituationen mehr psychische Kraft abverlangen als von anderen Menschen in ihrem Umfeld, wie Familie oder Kollegen.
Das liegt an Veränderungen des Präfrontalcortex, ein Teil des Gehirns, der für die Kontrolle von Verhaltens- und emotionalen Reaktionen sowie die kognitive Flexibilität verantwortlich ist. Eine reduzierte Aktivität im Präfrontalcortex kann dazu führen, dass es schwieriger wird, sich zu konzentrieren und Entscheidungen zu treffen.
Eine weitere Studie hat gezeigt, dass chronischer Stress die Verbindungen zwischen dem Hippocampus und dem Präfrontalcortex beeinträchtigen kann, was die Fähigkeit beeinträchtigen kann, sich an neue Informationen zu erinnern und die Kontrolle über Emotionen und Verhalten aufrechtzuerhalten.
Dehalb ist es gut, zwischendurch sich eine kleine Auszeit zu gönnen. Vielleicht mal ein paar Tage ans Meer oder in die Berge. Tapetenwechsel. Das hilft herunter zu kommen und wieder zu entspannen.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Auswirkungen von Stress auf das Gehirn zu minimieren. Regelmäßige körperliche Aktivität, wie zum Beispiel Sport, Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Yoga können helfen, Stress abzubauen.
Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf sind ebenfalls wichtig, um das Risiko von Stress-bedingten gesundheitlichen Problemen zu minimieren. Eine gesunde Ernährung, die reich an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren ist, kann helfen, die Auswirkungen von Stress auf das Gehirn zu reduzieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass jeder anders auf Stress reagieren kann und es keine einheitliche Lösung gibt, die für alle funktioniert. Sollte man selbst merken, dass der Stress sich nicht mehr durch Schlafen oder Aktivitäten am Wochenende sich nicht richtig abbaut, sollten die verschiedenen Möglichkeiten auszuprobiert werden. Am besten man findet eine, die gut in den Alltag integriert werden kann. Damit nicht durch den Versuch Stress abzubauen nicht noch mehr Stress entsteht. Es ist auch wichtig, sich an einen Arzt oder Psychologen zu wenden, wenn man den Eindruck hat, dass Stress das Leben beeinträchtigt.
In Zusammenfassung kann man sagen, dass chronischer Stress langfristige Auswirkungen auf das Gehirn haben kann, einschließlich Veränderungen in Bereichen des Gehirns, die für Gedächtnis, Lernen, Angst, Stressreaktionen und kognitive Funktionen verantwortlich sind. Es gibt aber immer gute Lösungen den Stress abzubauen und gesundheitlichen Schaden abzuwenden.